Anbei einige Infos über die Aktivitäten und die Ergebnisse der Missionsarbeit im vergangenen Jahr in Text sowie in Audio und Video.
Aktivitäten und Projekte
Mit dankbarem Herzen blicken wir auf das vergangene Jahr zurück und können sagen, dass Gottes Treue uns hindurch getragen und sein Werk sich multipliziert hat. Jesus ist und bleibt das „Licht der Welt“, und die „Erlösung bis an die Enden der Erde.“ (Apg 13:47) Wir möchten unsere Begeisterung mit euch teilen, liebe Missionspartner, und rückblickend können wir sagen, dass Gott sich in der Missionsarbeit in Santiago in großartiger Weise offenbart hat.
Inmitten der vielen Aktivitäten, die wir im Folgenden noch erwähnen werden, sind es die Menschen die Zählen. Und unser Herr Jesus hat im Kontext von Apostelgeschichte 13:47 Herzen berührt und durch sein Licht verändert. Paulo z.B. hat seinen Schulabschluss nachgemacht, Luis seinen ausschweifenden Lebensstiel geändert, und Maria J., eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, hat eine wahnsinnige Lebensfreude bekommen. In der Stadt empfinden wir eine größere Offenheit und Akzeptanz unserem Wirken gegenüber.
Noch im Dezember 2010 realisierten wir eine Verteilaktion mit einer Weihnachtskarte in Santiago do Cacém die auch als Anzeige in einer Lokalzeitung erschien.
Anfang 2011 versammelten sich regelmäßig am Mittwochabend 12 Personen in unserem Hauskreis bei Luis. Damit hat sich die Anzahl der Gottesdienstbesucher im Jahr 2010 verdoppelt. Positiv haben sich auch die Kontakte zu einigen Gemeinden und ihren Leitern in der Umgebung entwickelt. Wir hatten hier und da einen gesegneten Austausch, und einige gemeinsame Aktivitäten während des ersten SummerO´s geplant und durchgeführt.
In Frühjahr 2011 standen wir vor der Herausforderung einerseits unseren Hauskreis zu betreuen und bereiteten uns anderseits auf den bevorstehenden Heimataufenthalt von Mitte März bis Mitte Mai vor, während ich meine im Januar durchgeführte Leistenoperation auskurierte. Im Februar hatten wir noch eine Besprechung mit den örtlichen Behörden, um das für den Summer 2011 geplante Straßenfest „Encontrovida Live“ zu koordinieren. Die Resonanz war äußerst positiv und wir konnten mit einiger Unterstützung von Seiten der Stadtverwaltung rechnen.
Am 11. März flog ich (Karsten) in die Heimat und ließ Catarina und die Kinder für einen Monat zurück. Catarina hat sich in der Zeit um das Meiste vor Ort gekümmert und die Versammlungen mit Hilfe unseres Missionspartners aufrechterhalten. Insgesamt besuchten wir über 20 Gemeinden, trafen uns mit vielen Leitern von Gemeinden und Werken und tauschten uns über die Entwicklung, die Anliegen und Perspektiven der Gemeindegründungsarbeit aus. Als es am 16. Mai wieder zurück ins Einsatzgebiet ging, konnten wir mit Dankbarkeit auf eine gesegnete Zeit der Gemeinschaft und des Miteinanders zurückblicken. Gott hat uns durch die Zeit gefestigt und auch finanziell allen Mangel ausgefüllt. So konnten wir mit neuer Kühnheit in den bevorstehenden Turn aufbrechen.
Zurück in Santiago gab es gegenseitig viel zu berichten und die kleine Gruppe hat sich während unserer Abwesenheit nicht zerstreut. Gott ist gut. So machten wir wie gewohnt weiter und bereiteten den Outreach Einsatz „SummerO´ 2011“ sowie das „Encontrovida Live“ vor.
In dieser Zeit zeigte sich auch das Ausmaß der Finanzkrise, Portugal ist davon in keiner Weise verschont geblieben. Das Jahr 2010 hatte mit erheblichen Sparmaßnahmen im Staatshaushalt begonnen. Der regierende Premierminister musste abdanken, da seine Politik keinen Rückhalt mehr fand und die Staatsverschuldung weiter wuchs. Ende des Jahres 2010 waren 13,6% der aktiven Bevölkerung arbeitslos, davon über 30% jugendliche Berufsanfänger. Konkret bedeutet die aktuelle Situation einen erhebliche Verteuerung und den Anstieg der Notleidenden unter der Bevölkerung. Hunger ist da keine Ausnahme mehr.
Gemeinsam mit unserem Missionspartner unterstützten und halfen wir bei einer Straßenevangelisation am 11. Juni in Pias mit. Am darauf folgenden Gottesdienst übergab eine Frau mit ihrem Sohn ihr Leben Jesus.
Dann stand die SummerO´ Tour 2011 vom 11. bis 23. Juli vor der Tür. Insgesamt 80 junge Leute fanden sich auf dem Campingplatz in S. André ein und erlebten eine gesegnete Zeit. Neben der Inputzeit vor Gott evangelisierten wir an fünf verschiedenen Orten und realisierten das Straßenfest „Encontrovida Live“ in Santiago. Auf den insgesamt sieben Einsätzen konnten wir viele Gespräche führen und mit einigen der Angesprochenen beten. Der SummerO´ und das EncontroVida live haben der Gemeindegründungsarbeit in Santiago eine weitere Dynamik gegeben.
Nach den Sommerferien organisierten wir ein Konzert mit dem christlichen Sänger und Musiker Elizeu Miranda im Stadtpark von Santiago, das am 17. September stattfand und von 50 bis 60 Leuten besucht wurde. Leider war es an dem Abend sehr kalt, so dass nicht so viele wie erwartet anwesend waren.
Ende Oktober bis Anfang November verteilten wir in Santiago und den Umliegenden Ortschaft etwas 2000 Traktat an alle Haushalte. Im Dezember verteilten wir in Santiago ein Weihnachtstraktat mit einer Auflage von 2500 und gaben den Flyer in der Lokalzeitung als Anzeige auf.
Entwicklung und Ergebnisse
Im Oktober haben wir mit einem weiteren Hauskreis bei uns in der Wohnung begonnen. Wir treffen uns damit zwei Mal die Woche, um gemeinsam zu beten, das Wort zu teilen und Gemeinschaft zu haben. Dank der positiven Entwicklung hat sich die Gruppe der Neubekehrten gefestigt und die Verbundenheit ist gewachsen. Auf der ersten Weihnachtsfeier, in unserer kleinen Gemeinde in Santiago, waren wir am 21. Dezember, obwohl noch einige fehlten, 19 Anwesende und Besucher. Drei von ihnen zum ersten Mal. Damit hat sich die Arbeit im vergangenen Jahr fast verdoppelt.
Familien- und Wohnsituation
An unserer familiären Situation hat sich nicht viel geändert. Dennis hat sein letztes Schuljahr vor dem Abitur begonnen und für Nadine ist es schwierig als Berufsanfänger eine Arbeit zu finden. Dennis will nach dem Abi Kommunikationsdesign im Deutschland studieren und hat ein Händchen für die Malerei. Leider ist der Vater von Catarina im vergangenen Jahr mehrfach erkrankt. Er hatte am Anfang des Jahres einen Schlaganfall aber ist den Umständen entsprechend gut genesen und kann sich wieder voll bewegen, darf aber kein Auto mehr fahren. Im Oktober wurde er an einem Tumor in der Blase operiert. Der Tumor war bösartig, wurde aber noch rechtzeitig entfernt. Die Nachuntersuchungen haben Gott sei Dank keine weiteren Anzeichen ergeben.
Die Wohnsituation ist annehmbar, befriedigt aber nicht ganz unsere Bedürfnisse für ein etwas freieres Arbeiten und das Prinzip der Gastfreundschaft. Leider ist die Wohnung immer noch sehr feucht und die Sanierung der Fassade sowie des Innenbereiches hat noch nicht stattgefunden.
Gesundheitlich sind wir wohl auf und meine Leistenoperation im Januar ist gut verheilt. Catarina leidet öfters unter Kopfschmerzen und Migräne. Außerdem muss sie regelmäßig ihr Schilddrüsenmedikament nehmen. Dennis hat sich kurz vor meiner Abreise nach Deutschland im März den Fuß gebrochen. Anfang September hat er sich das Knie verdreht und musste fast einen Monat eine Bandage tragen und an Krücken gehen. Gott sei Dank ist alles gut verheilt.
Unterhalt und Sicherheitslage
Die Kosten für unseren Lebensunterhalt und die Aufwendungen haben sich durch die schlechte Wirtschaftslage und die Inflation nicht verbessert. Schon wie im letzten Jahr, wird auch in diesem Jahr mit einem erheblichen Anstieg des Unterhalts zu rechnen sein. In diesem Punkt blicken wir in Dankbarkeit auf unseren Aufenthalt in Deutschland zurück. Gott sei Dank hat sich die Spendensituation positiv entwickelt, und der Rückhalt in der Heimat hat zugenommen. Wir sind auf einem guten Weg, müssen aber aufmerksam sein, den Freundeskreis pflegen und auszubauen und dürfen bei den Ressourcen nicht den Überblick verlieren.
Zusammenarbeit mit einheimischen Mitarbeitern und Partnerbewegungen
Die Zusammenarbeit zw. unseren Missionspartner und der einheimischen Bewegung läuft ausgeglichener. Sie ist auf gegenseitiges Vertrauen aufgebaut. Meinungsverschiedenheiten, die nicht ausbleiben, werden im Gespräch geklärt. Das gemeinsame Ziel, nicht die persönlichen Interessen, steht bei der Zusammenarbeit im Vordergrund. Gut hat sich auch der Kontakt zu den Pastoren und Mitarbeitern in den Gemeinden der Nachbarstädte entwickelt. Es besteht ein freundschaftliches Verhältnis von Respekt und Miteinander.