Wir leben in Zeiten großer Umbrüche und Portugal bekommt das besonders zu spüren. Wie im letzten Jahr kommen erhebliche Mehrkosten auf die Privathaushalte zu und das Parlament billigte weitere Steuerhöhungen sowie die Reduzierung der Ausgaben. Das hat direkte Auswirkungen auf die Kommunen-, das Bildungs-, Sozial- und Transportwesen und schränkt die Bevölkerung sowie das öffentliche Leben erheblich ein. Es hat sogar schon zu Engpässen bei der Lieferung von Verbandsmaterial (Kompressen) und Medikamenten an die Krankenhäuser geführt.
Thomas, unser Praktikant, hat die Situation im Folgenden exzellent beschrieben. Die Krise macht sich immer stärker bemerkbar und die Arbeitslosigkeit steigt auf über 14%, wobei der Anteil der Berufsanfänger bei mindestens 30% liegt. Parallel dazu erhöht sich auch die Armut. Auch wenn Portugal im Vergleich zu Griechenland bessere Chancen eingeräumt werden, ist es doch eine schwere Zeit, geprägt von einer großen Unsicherheit. Er sieht das an einem Mitbewohner, welcher bei seinem Bruder arbeitet. Der Bruder aber auf der anderen Seite nicht genug Aufträge hat, um ihn den ganzen Monat zu beschäftigen. Dementsprechend wenig Lohn gibt es dann auch. Er muss viel rechnen und teilweise fehlt es sogar am Notwendigsten. So hilft Thomas aus, wo er kann. Generell ist ein Anstieg an Kapitalverbrechen und Überfällen zu beobachten. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo ein Geldautomat gesprengt oder ein Juwelier überfallen wird. Ebenso extrem nehmen Metalldiebstähle zu. Es gipfelte darin, dass im Dezember in einem Dorf im Norden auf einer Länge von einem Kilometer die kompletten Strom- und Telefonleitungen abmontiert wurden. Solche Schlagzeilen sind mittlerweile an der Tagesordnung. Dazu kommt dann noch die andauernde Dürre, da es den ganzen Winter über fast nicht geregnet hat. 70% des Territoriums sind schon vom Wassermangel betroffen. Deshalb versuchen wir zu helfen, wo wir können und den Menschen Hoffnung zu vermitteln. Jesus ist die einzige Lösung und das stabilste Fundament, auf das wir bauen können.