Wenn du an den Ostermorgen denkst, was siehst du und kommt dir wirklich in den Sinn?
„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben“; (1Ko 2:9 Elb)
Bevor du weiterliest, schließe deine Augen. So kannst du mit deinem inneren Auge wahrnehmen was wirklich geschah.
Wo ist, o Tod, dein Stachel? Wo ist, o Tod, dein Sieg?“ Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus! (1 Ko 15:5-7 Elb)
Wie kann ein Mensch Wellen schlagen ohne sich dabei nass zu machen? – Como um ser humano pode criar ondas sem se molhar?
Catarina ist so Jemand. Sie gleitet durch die Wellen des Leben und hinterlässt ihre Spuren. – Catarina é esse tipo de pessoa. Ela navega pela ondas da vida e deixa suas marcas.
Ohne selbst in Erscheinung treten zu wollen und bewußt wahrgenommen zu werden ist sie, aufgrund ihrer Großherzigkeit, eine emorme Inspiration für alle die ihr begegnen. – Sem querer aparecer e ser notada conscientemente, ela é uma enorme inspiração para todos que a conhecem, por causa de sua generosidade.
Für gewöhnlich spricht man nicht gerne von den dunklen Seiten des Lebens. Sorgen, Krankheiten und Schicksalsschläge werden als Schattenseiten bezeichnet und man möchte die der Sonne abgewandte Seite des Lebens am liebsten gar nicht wahrnehmen. Abschnitte, die man besser vergessen oder ausblenden möchte, die aber gleichermaßen zum Alltag dazugehören.
Wir waren geschockt, als wir die Nachricht erhielten, dass ein lieber Freund und Kollege im Alter von 45 Jahren von uns gegangen ist. Mitten im Leben stehend, Vater von drei Töchtern, von denen die älteste kurz vor ihrer Hochzeit stand. Ein bitterer Verlust, der die Schattenseite des Lebens in schmerzlicher Weise aufzeigt und uns unsere Zeitlichkeit vor Augen führt.
Dabei fällt mir die Geschichte eines Mannes ein, der auch unter Einflüssen litt, die er nicht ausblenden konnte, aber dennoch nicht den Mut und die Zuversicht verlor. Von allen Seiten bedrängt, setzte er sein Vertrauen und seine Sicherheit auf Gott: „auf den er hoffte.“ Ich spreche von David aus der Bibel. Nachdem er von der Schafherde weggeholt wurde, legte er eine steile Karriere als Kriegsheld hin, zog den Neid des Königs auf sich und musste sich jahrelang in der Wüste verstecken. Dabei war er selbst für den Thron bestimmt. Aber er gab sein Vertrauen auf Gott nicht auf, bis die Prophezeiung endlich wahr wurde und er die Königskrone erhielt.
Ganz ehrlich geht es mir auch oft so, dass ich nicht weiter weiß. Vielleicht befindest du dich auch in einer Situation die dir aussichtslos erscheint und die Ereignisse in deinem Leben werfen ihre Schatten voraus. Es scheint, als liege etwas in der Luft. Niemand will im Schatten des anderen stehen, sondern aus ihm heraustreten und Anerkennung und Bestätigung bekommen. Wenn wir also im Schatten sitzen, dann am besten im Schatten dessen, der etwas Außergewöhnliches in uns bewirkt.
David drückt es im zweiundneunzigsten Psalm so aus: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, bleibt im Schatten des Allmächtigen. Ich sage zum Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue.“ Es lohnt sich den ganzen Psalm zu lesen, um zu erfassen, durch wie viele Situationen und Bedrängnis der Autor im Vertrauen auf Gott und mit dessen Beistand hindurchgegangen ist.
Schatten kann in bestimmten Lagen sogar lebenswichtig sein und ist eine Anspielung auf die Frische und Erholung, die sich darin verbirgt. Wie oft machen wir uns einen Kopf, dabei hat Gott die Lösung schon parat, auch wenn wir sie noch nicht wahrnehmen.
Persönlich durchleben wir gerade eine Situation, der wir uns stellen müssen. Und geradeweil wir die Situation nicht ändern können, sondern so annehmen müssen wie sie ist, ist es gut, inmitten des Schattens des Allmächtigen zu sitzen. Catarina drückte es so aus: „dass wir die Umstände im Vertrauen so angehen müssen, als wenn Gott schon geholfen hat.“
Wirft das Leben seine schwarzen Schatten voraus und hüllt dich ein in Dunkelheit, darfst du wie David in Gottes sicherer Burg Hilfe suchen. Dort empfängt dich sein liebendes Licht und sein schützender Schatten beschirmt dich, auch an diesem Tag.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um uns das Weihnachtsfest etwas zu versüßen und über ein Gebäck sprechen, das in dieser Zeit in Portugal nicht wegzudenken ist: den „Bolo-rei“, zu deutsch: „Königskuchen“. Ein Kuchen, in Form einer Krone, der die Weihnachtszeit einläutet und dessen Tradition auf das Mittelalter zurückgeht. Es gibt sehr viele Legenden um den Bolo-rei, der aus einem hellen Teig, gefüllt mit Rosinen, trockenen Früchten und kandiertem Obst, seinen besonderen Geschmack hat. Es wird überliefert, dass sogar kleine Geschenke oder Rätsel eingebacken wurden, um die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung der beschenkten Person zu erhöhen. Auf jeden Fall schmeckt er super gut und passt, wie der deutsche Christstollen, wunderbar in diese feierliche Epoche.
Auch nicht wegzudenken ist, dass wir Weihnachten im Kreise der Familie verbringen, Gemeinschaft pflegen, uns beschenken und das Jahr gemeinsam ausklingen lassen.
In unserem Sprachgebrauch bezeichnet man mit Weihnachten „die geweihte Nacht“, in der der Retter dieser Welt, Jesus Christus, auf die Erde kam. Aus einer Predigtsammlung um 1170 geht folgender Satz hervor „Die Gnade Gottes kam zu uns in dieser Nacht: deshalb heißt diese nunmehr Weihnacht.“
In Portugal wird das Wort „Natal“ benutzt, was nicht nur die Bezeichnung für das Weihnachtsfest ist, sondern auch für den Geburtsort oder das Geburtsland einer Person.
Beide Bedeutungen, „Geburt“ und „geweihte Nacht“, drückt der biblische Prophet Jesaja in folgendem Satz aus:
„Denn ein Kind ist uns geboren, der künftige König ist uns geschenkt! Und das sind seine Ehrennamen, die ihm gegeben werden: umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, ewiger Vater, Friedefürst. Seine Macht wird weit reichen, und sein Frieden hört nicht auf.“[1]
Und da sind wir auch wieder beim „Königskuchen“, dem „Bolo-rei“. Eine Tradition, die es in sich hat, mit einer tiefen Bedeutung! In der Adventszeit bereiten wir uns symbolisch auf die Ankunft des Königs vor. Viele unserer weihnachtlichen Traditionen sind durch die biblische Weihnachtsgeschichte entstanden. Es lohnt sich, einmal danach zu forschen und Weihnachten in seiner ursprünglichen Bedeutung wieder neu zu entdecken.
Der König kommt aus dem Himmel! Er wird geboren in der Heiligen Nacht. Er bringt Frieden und Rettung. Das ist über 2000 Jahre her, aber bis heute aktuell. Weihnachten ist eine persönliche Angelegenheit, und um seine wahre Bedeutung zu erfassen, muss es mit dem Herzen erlebt und wahrgenommen werden. Jesus Christus, der König, möchte unser Inneres berühren. Denn wie beim Bolo-rei kommt es auf den Inhalt an.
Deshalb nenne ich meine Gedanken auch „mein gefragtes Weihnachten.“ Weihnachten hat für mich erst eine Bedeutung, wenn die Festtage mit dem wahren Aspekt, Jesus Christus, gefüllt sind.
Die schönsten Dinge des Lebens sieht man nicht mit den Augen, man fühlt sie mit dem Herzen.
“Gott hat einst gesagt: “Licht strahle auf aus der Dunkelheit!” So hat er auch sein Licht in unseren Herzen aufleuchten lassen und uns zur Erkenntnis seiner Herrlichkeit geführt, die Herrlichkeit Gottes, wie sie aufgestrahlt ist in Jesus Christus.“[2]
Jesus ist nicht nur für einen Besuch, eine Stippvisite, in die Welt gekommen, sondern: „um die Verlorenen zu suchen und zu retten, zu dienen und sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben.“[3]
Weihnachten ist neben den Feiern, Geschenken und Zusammenkünften unter Familienangehörigen und Freunden, vor allem eine Zeit der Hoffnung. Eine Zeit, in der das Vertrauen auf bessere Tage durch dir christliche Weihnachtsbotschaft zur Realität wird.
Am ersten Weihnachtsfest verstanden nur wenige Menschen, wer Jesus wirklich war. Viele hörten die Ankündigungen der Hirten und waren erstaunt, erkannten aber das Baby in der Krippe nicht als den Sohn Gottes.
Im Jahr 1897, zur Weihnachtszeit, sah ein Reporter in Boston drei Mädchen, die in ein Schaufenster voller Spielzeug schauten. Eine von ihnen war blind. Er konnte hören, wie die anderen beiden ihrer Freundin die Spielsachen beschrieben. Er hätte nie gedacht, wie schwierig es ist, jemandem ohne Sehvermögen die Erscheinung der Dinge zu erklären.
„So wie das blinde Mädchen die Spielsachen nicht sehen konnte“, sagte er, „so kann ein verlorener Mensch Christus nicht in all seiner Herrlichkeit sehen.“[4]
Heute gibt es Massen, die sich der wahren Identität Jesu nicht bewusst sind, und vielleicht gehörst du auch dazu. Wenn du das Gefühl hast, wie dieses blinde Mädchen zu sein, bitte Gott, dir deine Augen zu öffnen. Glaube, dass der Herr der Herrlichkeit für deine Sünden gestorben ist und vertraue ihm, dass alles gut wird, und du wirst ihn so erkennen, wie Er wirklich ist.
Was ich hier in der Hand halte, ist mein geliebtes deutsch – portugiesisches Taschenwörterbuch. Es hat mir am Anfang unseres Mandates in Portugal hilfreiche Dienste geleistet, wenn es darum ging, die richtige Formulierung zu finden. Zu dieser Zeit hatte ich bei einem Besuch im Krankenhaus eine Begegnung, die mich besonders geprägt hat. Im Bett neben unserem Freund lag eine alte Dame, die kaum Besuch hatte.
Als wir mit unserem Vertrauten gesprochen hatten, spürte ich einen Drang, mit der älteren Frau zu reden und musste all meinen Mut zusammennehmen, da ich noch nicht so gut Portugiesisch sprechen konnte. Nachdem ich ein paar Worte mit der Dame gewechselt hatte, fragte uns eine portugiesische Begleiterin ganz erstaunt: „Was ich ihr denn mitgeteilt habe, weil meine Worte sie so berührt haben?“ Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr an das erinnern, was ich ihr gegenüber ausgedrückt habe. Aber eine wichtige Sache habe ich bei dieser Gelegenheit gelernt, dass Gott diesen Moment vorbereitet hatte, um seine Liebe weiterzugeben und zu erleben, wie es klingt, wenn man mit unvollkommenen Worten aus dem Herzen spricht.
Wenn wir uns mitteilen, finden wir menschlich gesehen oft nicht die richtigen Worte, um das auszudrücken, was wir wirklich sagen wollen. Die Reaktionen auf unsere Aussagen sind das Echo unseres Gegenübers und wirken noch lange nach, auch wenn akustisch nichts mehr wahrgenommen wird.
Worte haben ihre Wirkung und nichts, was gesagt wird, kommt ohne einen Reflex zurück. Genauso ist es mit Gottes Aussagen. Sie bleiben nicht ohne Auswirkung, sondern bahnen den Weg, und führen das aus, was Gott ihnen zugeteilt hat. (Jesaja 55.11)
Und so sehr wie meine stockenden Worte zu dem Herzen der Frau gesprochen haben, hat Gott jedes einzelne Wort benutzt, um sie, in ihrer ausweglosen Situation, mit seiner Liebe zu beschenken.
Gott selbst spricht in Jeremia 29 Vers 11 aus seinem Herzen, dass er an unserem Wohlergehen interessiert ist, wenn er sagt: „Denn ich weiß wohl, was ich über euch denke, nämlich Gedanken des Friedens und nicht des Leides, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren.“
In Zeiten wie diesen brauchen wir Aussagen, die uns ermutigen und anspornen, und nicht lächerlich machen, was sowieso schon kompliziert genug ist. Deshalb möchte ich mit den folgenden Worten schließen:
„Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“ (4 Mose 6:24-26)
Ende Mai erhielt ich einen Anruf eines Freundes und Missionars, der auf den Azoren tätig ist. Sein Name ist Luis, und er war ganz betroffen, da eine Frau aus seiner Gemeinde gestorben war. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches für einen Pastor, da er und seine Familie aber am selben Tag eine Reise aufs Festland nach Portugal geplant hatte, wurden alle Pläne über den Haufen geworfen. Man muss dazu sagen, dass die Verstorbenen in Portugal für gewöhnlich innerhalb von 24 bis 48 Stunden beerdigt werden. Da sich niemand fand, der die Familie in ihrer Trauer begleiten und die Beerdigung durchführen konnte, blieb ihm nichts Anderes übrig, als seine Familie vorzuschicken und seinen Flug zu verschieben.
Gott sei Dank, ging alles gut.
Unter den Anwesenden war auch die Leiterin des Pflegeheims, in dem die Verstorbene bis zu ihrem Tod gelebt hatte. Als Luis einen Tag später in Portugal ankam, erreichte ihn ein Anruf, der ihn sehr nachdenklich aber froh machte. Die besagte Heimleiterin rief ihn an, um sich für die Mühe und die Worte auf der Beerdigung zu bedanken, und sagte am Ende: sie spüre, dass sie ihr Leben Jesus übergeben soll. Nachdem Luis und seine Familie wieder zurück auf den Azoren waren, trafen sie sich, und nach einem Gespräch übergab diese Frau ihr Leben Jesus. Auch wenn wir oft nicht verstehen, warum alles so kompliziert ist und unsere Pläne über den Haufen geworfen werden, schreibt Gott auf krummen Linien gerade.[1]
Pastorin Nora Steen hat es so ausgedrückt: „Es heißt ja nicht – Gott biegt alles gerade, sei es noch so krumm. Im Gegenteil: Gott kümmert es nicht, welchen Verlauf eine Lebenslinie nimmt – ob sie geradewegs auf ein bestimmtes Ziel zuläuft oder aber geschlängelt ist, Umwege und gar Sackgassen hat. Wichtig ist nur eins: Er trägt seine eigene Spur in unsere Wege ein, er geht sie mit – auch die [Krummen] Ehrenrunden.“ (Pastorin Nora Steen)[2]
Dabei fällt mir die Geschichte Noomis im Buch Ruth ein, die nach vielen Jahren in der Fremde in Moab als arme Witwe in ihre Heimatstadt Betlehem in Juda zurückkehrte. Ihr wurde nicht nur ihr Mann, sondern auch ihre beiden Söhne genommen, so dass sie niemandem zumuten wollte ihr bitteres Schicksal mit ihr zu teilen.[3] All ihre Träume wurden zunichte gemacht. Trotz der Ungewissheit hielt eine der Schwiegertöchter zu ihr, obwohl sie nicht wusste, was sie erwartet. Noomi änderte sogar ihren Namen und wollte nicht mehr die „Liebliche“ genannt werden. Stattdessen sollten die Leute sie Mara nennen, was so viel wie „bitter“ bedeutet und ihre Trostlosigkeit und Niedergeschlagenheit widerspiegelte.
Aber die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende und bekommt wiederum eine eindrucksvolle Wendung. Nach ihrer Ankunft in Betlehem macht sich ihre Schwiegertochter Ruth auf, um in der Erntezeit Ähren zu lesen. Dabei wird Boas, ein Großgrundbesitzer, auf sie aufmerksam, der sie freundlich behandelt und ihr erlaubt, hinter seinen Schnittern zu sammeln. Nachdem Ruth Noomi berichtet, wie gut es Boas mit ihr meint, erkennt sie, dass darin Gottes Fügung liegt. So fasst sie wieder neuen Mut und bittet Boas, als nahestehender Verwandter, sich ihrer Sache anzunehmen und ihren Besitz auszulösen. Schließlich bekommt sie nicht nur ihr Eigentum zurück, sondern erlebt auch wie durch die Heirat von Boas und Ruth die Erbfolge gesichert ist und im Alter jemand für sie sorgt. [4]
Beide Geschichten, das Erlebnis des Missionars und die Erfahrungen Noomis, wiederholen sich in unterschiedlicher Weise in unser aller Leben. Wie ein Schulheft, in dem lauter krumme Linien gemalt sind, ist dein und mein Leben. Vieles läuft schief, und wir fragen uns, wie wir auf diesen Strichen schreiben sollen, was aus all dem Verkorksten Gutes werden kann. Aber wenn wir „das Heft aus der Hand geben“ und Gott unser Leben überlassen, dürfen wir staunend erfahren, dass Er „auf krummen Linien gerade schreiben kann“. So wie David im 23 Psalm aufgeschrieben hat: „Und muss ich auch durchs finstere Tal – ich fürchte kein Unheil! Du, Herr, bist bei mir; du schützt mich und führst mich, du machst mir Mut.“ (Ps 23.4 GNB) Lass Gott deine Lebensgeschichte schreiben! Er macht das Beste daraus!
Bei einigen Renovierungsarbeiten im Badezimmer kam es vor, dass ich ab und zu etwas absaugen musste. Da unser Staubsauger schon ein paar Jahre alt war, hat ihm das nicht so gut bekommen, sodass der Motor seinen Geist aufgegeben hat. So blieben die Arbeiten erst einmal liegen, und was noch viel schlimmer war, bei den täglichen Hausarbeiten hat er uns sehr gefehlt.
Also musste ein neuer her, und da das Budget knapp war, fand ich einen zu einem guten Preis in einem Internet-Shop. Ich gab die Bestellung auf, bezahlte im Voraus und da die Website gute Empfehlungen hatte zweifelten wir auch nicht an der Seriosität. Es dauerte eine Woche, als die Bestellung angeliefert wurde und wir waren froh, als das Paket endlich ankam. Als wir die Box öffneten, waren wir sichtlich überrascht, weil uns anstatt des bestellten Gerätes ein Dampfreiniger geschickt wurde. Das hatten wir beim besten Willen nicht erwartet und reichten eine schriftliche Beschwerde ein.
Als Nächstes musste ich eine Lösung für den alten Staubsauger finden, indem ich mich auf die Suche nach einem neuen Saugmotor machte. Ich suchte im Internet nach dem passenden Motor und wollte anschließend im Geschäft so einen besorgen. Doch dort, wurde mir das letzte Teil, das sie hatten, von einem anderen Herrn buchstäblich vor der Nase weggekauft. Also musste ich eine Bestellung aufgeben, die gut eine weitere Woche dauern sollte. Der Besitzer des Geschäfts versicherte mir, dass der Motor noch vor Weihnachten ankommen würde.
In der Zwischenzeit erhielt ich eine E-Mail aus dem Internet-Shop, in dem ich den neuen Staubsauger bestellt hatte. Sie entschuldigten sich für den Fehler, aber der Staubsauger sei zu diesem Zeitpunkt nicht mehr verfügbar und so wollten sie mir das Geld zurückgeben, was Gott sei Dank auch passierte. Ein Gutes hatte die Sache dann doch, denn den Dampfreiniger durften wir, warum auch immer, ohne Gegenleistung behalten.
Als der Staubsaugermotor endlich ankam, machte ich mich sofort ans Werk. Nachdem ich alles zerlegt und gereinigt hatte, setzte ich den Staubsauger wieder zusammen, und der erste Test lief gut. Als ich dagegen alles zusammengebaut hatte und den Motor erneut einschalten wollte, funktionierte nichts mehr. Ich war etwas verwirrt und nach nochmaligem Auseinanderbauen fand ich heraus, dass der Schalter kaputt war. Also musste ich noch einen bestellen. Das hat dann wiederum eine Zeit gedauert, und um überhaupt saugen zu können musste ich den Schalter erst einmal überbrücken.
Es sind nicht nur die großen Hindernisse, die wir überwinden müssen, sondern viele winzig kleine Steine, die uns in den Weg gelegt werden, unseren Alltag erschweren und uns mürbemachen wollen. In den letzten Jahren hatten wir mehrere solcher Situationen, in denen wir kleine oder große Barrieren überwinden mussten. Wie z. B., als der Tumor in Catarinas Brust während unserer letzten Reise nach Deutschland entdeckt wurde. Oder als wir in verschieden Gegenden gezogen sind und erst keine entsprechende und bezahlbare Wohnung gefunden haben, sowie in den verschiedenen gemeinnützigen Projekten im Verein in Lissabon.
Manchmal hat man wirklich Lust aufzugeben oder zu kapitulieren, aber es gibt eine Aussage Jesus, die uns immer wieder ermutigt und anspornt festzubleiben und weiterzumachen.
„Dies alles habe ich euch gesagt, damit ihr in meinen Frieden geborgen seid. In der Welt wird man euch hart zusetzen, aber verliert nicht den Mut: Ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16.33)
Mit anderen Worten können die Umstände Jesus nicht überwältigen und bezwingen, sondern er hat sie überwunden und bezwungen. Auch wenn es in unserem Leben oder um uns herum hart zugeht dürfen, wir beherzt auf ihn schauen und mit dem Blick auf seine Vorhersage den Mut und die Zuversicht behalten, dass am Ende alles gut wird. Denn Jesus ist in der Lage, den Parcours in unserem Leben zu einem Siegeszug zu machen.
ONLY GOD can turn a trial into a triumph, a mess into a message, a test into a testimony, and a victim into victory!
Als bei Catarina vor zwei Jahren ein Tumor in der Brust entdeckt wurde, waren wir erst einmal bestürzt und von Entsetzen erfüllt. Nachdem sich der erste Schock gelegt hatte, bekamen wir von vielen Seiten Trost, und den Zuspruch, dass am Ende alles gut werden wird. In unserer Hilflosigkeit und in unserem Schmerz konnten wir nur immer wieder sagen: „Gott ist gut“. Das macht schon etwas mit einem, und aus dieser einschneidenden Erfahrung sind diese Gedanken entstanden.
Danke zu sagen, gehört zum guten Umgangston. Wer sich bedankt drückt damit Demut, Wertschätzung und eine Beziehung seinen Mitmenschen gegenüber aus. In der Bibel wird diese Haltung, mit einem Ausspruch angeführt, als Christ in jeder Lebenslage dankbar zu sein.
„Seid Dankbar in allen Dingen. Das erwartet Gott von euch, die ihr mit Jesus Christus verbunden sind“. (1 Thessalonicher 5.18)
Es geht dabei nicht um ein formelles Gebot zur Dankbarkeit – das funktioniert sowieso nicht – sondern um eine Haltung die aus dem Inneren kommt. Eine Gesinnung des Herzens und des Geistes, die ich alleine mit meiner eigenen Willenskraft nicht erreichen kann.
Als natürlicher Mensch empfinden wir Freude und Leid in unterschiedlicher Weise. Wir empfinden das eine als Genuss und das andere als Verdruss. Als geistliche Menschen, werden wir nicht nur durch Werte bestimmt, sofern wir sie ernst nehmen, sondern können auch die Fähigkeit entwickeln, sofern wir es zulassen, Freude im Leid zu erleben und in allen Dingen dankbar zu sein. Das ist eine Gabe, wenn man sich freuen und danken kann, obwohl die Umstände total dagegen sprechen! Eine Gesinnung, die trotz oder gerade im Leid nicht die Hoffnung verliert und nicht am Leben verzweifelt. Nur der Heilige Geist kann das in jedermann bewirken, der sich darauf einlässt.
Der Apostel Paulus bringt diese Freude in seinem Brief an die Philipper immer wieder zum Vorschein. Obwohl er unschuldig im Gefängnis saß, konnte er sich freuen und Gott loben. Er bezeichnet diese Freude in Galater 5 Vers 22 als einen Lebensstil der nicht von den Umständen abhängig ist, und eine permanente Zufriedenheit widerspiegelt. Es war eine Freude und Dankbarkeit die von innen kam. Nicht die spontane Freude, wie wenn uns jemand uns mit etwas Gutem überrascht, die Freude und der Genuss an einem leckeren Essen, oder der Anblick eines Kunstwerkes, sondern eine anhaltende Begeisterung, wie von einer Melodie, die da wirkt, wo sich jemand auf Gottes Handeln durch den Heiligen Geist einlässt.
Jean-Baptiste Massillon hat es so ausgesprochen: „Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens“. Und Francis Bacon fügt hinzu: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind“. Deshalb können und dürfen wir, als Menschen die mit Christus verbunden sind, ohne Wenn und Aber danke sagen!
Als unsere Enkeltochter etwa dreieinhalb Jahre alt war, hatte sie schon viel gelernt und eigentlich alles Babyhafte abgelegt. Das einzige, was ihr immer noch lieb war, war ihr Schnuller. Obwohl sie schon von Anfang an in ihrem eigenen Zimmer schlief, war der „Nulli“ immer noch ein Trostspender, wenn sie am Einschlafen war oder besonders müde und quengelig daherkam. Da halfen auch keine Versprechungen, ihr einen Tretroller, den sie sich wünschte, zu kaufen, wenn sie uns den Schnuller abgeben würde. Wenn sie müde und erschöpft war, gab es bis dahin keinen Ersatz, dann musste er, wenn sie auf unserem Arm, auf dem Schoß oder im Bett war, her. Natürlich wussten wir, dass alles seine Zeit braucht und haben ihr den Entschluss überlassen.
An einen Nachmittag entdeckte die Oma, zusammen mit der Mama und der Enkeltochter beim Einkaufen, einen wunderschönen rosaroten Tretroller. Alle fanden ihn total schön, und die Kleine entschied sich nach einigem Hin und Her, den Schnuller gegen den Roller einzutauschen. Prompt wurde der Opa angerufen und ihm mitgeteilt, was seine Enkelin tun will. Nach Opas Nachfragen bekräftigte sie ihre Entscheidung noch einmal. So wurde der Tretroller gekauft und in einer Tauschzeremonie für den Schnuller an sie übergeben und alles auf Video festgehalten.
Seitdem sind etliche Monate vergangen und unsere Enkelin ist konsequent geblieben. Obwohl die Erinnerung immer mal wieder aufkommt, hat sie die Entscheidung mit festen Willen getroffen, und es gibt kein Zurück mehr. Was uns am meisten fasziniert hat, ist nicht die Tatsache, dass unser Enkelkind nicht mehr am Schnuller nuckelt, sondern, dass sie eine Entscheidung getroffen hat und sich der Konsequenzen bewusst war. Natürlich schmerzt es uns, sie ein wenig wehmütig zu sehen, wenn sie sich an den Schnuller erinnerte. Aber es hat sie in ihrer Persönlichkeit einen Schritt weitergebracht und ihren Charakter nachhaltig geformt. Im Hebräerbrief lesen wir, dass es uns im Glaubensleben ähnlich geht. Da heißt es:
„Jede Erziehung tut weh. Sie ist zunächst alles andere als eine Freude. Später jedoch trägt eine solche Erziehung reiche Frucht: Menschen, die durch diese Schule gegangen sind, führen ein friedfertiges und gerechtes Leben“. (Hebräer 12.11)
Lassen wir es zu, Entscheidungen zu treffen, die uns helfen, zu wachsen und reif zu werden? Auch wenn es schwerfällt und wehtut liebgewonnenes loszulassen, sind es wichtige Entwicklungsschritte in unserem Leben als Christ. Gott, unser Vater, freut sich darüber und gibt uns viel mehr zurück als das, was wir freigegeben haben. Diese Erfahrung wünsche ich uns allen!
Unsere dreijährige Enkelin überraschte uns eines Tages mit einer Aussage, die voller Zuversicht war. Ein Ausspruch, den wir im Leben nie vergessen werden und für uns zu einem enormen Ansporn geworden ist. Sie hatte ihren geliebten Regenschirm aus dem Kindergarten mitgebracht, der so kaputt war, dass meine Frau ihr sagte, wir würden ihr einen neuen kaufen müssen. Aber sie gab sich mit dieser Antwort keinesfalls zufrieden und wurde sehr traurig, weil sie den Regenschirm sehr gerne hatte. Als wir wieder sagten, dass wir ihr einen neuen kaufen würden, erwiderte sie prompt: „Opa kriegt das wieder hin!“ Meine Frau versuchte es noch einmal: „Siehst du nicht, dass er sehr beschädigt ist und wir einen neuen kaufen müssen?“
Aber die kleine blieb bei ihrer Überzeugung: „Nein Opa kriegt das wieder hin, weil Opa auch das Bad neu gemacht hat!“ Wir waren echt platt von dieser brillanten Aussage einer Dreijährigen voller Zuversicht und Hoffnung. Ein ungeheurer Ansporn, ihr dann doch den Gefallen zu tun und ans Werk zu gehen. Die Reparatur dauerte ein paar Stunden, aber es hat sich gelohnt. Und selbst, wenn der Regenschirm eines Tages endgültig kaputt ist, bleibt die Erfahrung für immer in unserer Erinnerung und in unseren Herzen verankert.
Ich liebe meine Enkelin, und es fühlt sich großartig an, ihr Held zu sein. Und obwohl wir unvollkommen sind, geben wir doch unser Bestes, um unseren Kindern Gutes zu tun. Wieviel mehr wird Gott, unser himmlischer Vater, denen Gutes tun, die ihn darum bitten“.[1] Denn er weiß tatsächlich, was wir brauchen.
In Psalm 103 steht geschrieben, dass er versprochen hat, sich wie kein anderer um seine Schöpfung zu kümmern. „Wie ein Vater seine Kinder freundlich behandelt, so ist der Herr freundlich zu denen, die ihn fürchten.“ Gott liebt, was er geschaffen hat, und zeigt uns sein Mitgefühl, sein Engagement und seine Souveränität inmitten der Umstände. Gott ist unsere Situation nicht gleichgültig, und er kann und wird uns niemals enttäuschen. Tatsächlich hat er uns bereits „durch seinen Sohn Jesus mit allen himmlischen Gaben erfüllt.“[2]
Jesus ist unser Held, dem wir kindlich vertrauen dürfen, weil er alles kann. In unseren täglichen Problemen, auch wenn sie unlösbar scheinen, schenkt er uns Rat und Hilfe und gibt uns, was wir brauchen, wenn nötig, durch ein Wunder. Ehrenwort!