„Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch gefangen weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn! Denn in ihrem Frieden werdet ihr Frieden haben. (Jeremia 29:7 ELB)
Wir grüßen euch mit dem obigen Bibelwort.
Der Vers war das Thema während unseres Heimataufenthaltes, und ist das Motto für die Gemeindegründungsarbeit in Santiago do Cacém.
Oft führt uns Gottes Auftrag durch schwierige Situationen oder an ungewohnte Orte, an die wir uns erst anpassen müssen. Nicht um zu überleben, sondern um unsere Mission gemäß unserer Berufung zu erfüllen. Im übertragenen Sinn, hat Gott sein Volk ins Exil geführt, um die Israeliten wieder von ganzem Herzen auf ihn auszurichten. Aber auch damit sie einem heidnischen Volk seine souveräne Herrschaft zeigen würden.
Dort wo Gott seine Agenten hingestellt hat, müssen sie in gleicher Weise leben, und als Volk Gottes im Zusammenhang mit ihrer Erwählung ihrem geistlichen Auftrag gerecht werden. Die Frage ist nicht in erster Linie die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, sondern der Eindruck den sie hinterlassen, und die Bedeutung an dem Platz an den Gott sie gestellt hat.
Gott ist gut!
Herzlichen Dank für die gesegnete Zeit während des Heimataufenthaltes unter den Freunden, Geschwistern und in den Gemeinden.
Ihr habt uns den Einstieg leicht gemacht, und wir haben uns überall wohl und willkommen gefühlt. Wir hoffen, dass wir euch ein Segen sein konnten, und freuen uns über zwei weitere Jahre der guten Zusammenarbeit auf dem Missionsfeld in Portugal.
Nichts ist, wie es ist und nichts bleibt, wie es war.[1]
Umbrüche, Katastrophen und Bedrohung durch Kriege und Auseinandersetzungen sind so akut wie nie, und ihr globaler Einfluss auf die Völker und Nationen lässt nichts mehr so aussehen wie es war.[2]
Portugal ist davon in kleinster Weise verschont geblieben. Das Jahr hat mit erheblichen Preiserhöhungen und drastischen Sparmaßnahmen im Staatshaushalt begonnen.
Vor kurzem hat der Premierminister abgedankt, da die erneuten Sparmaßnahmen keinen Rückhalt mehr im Parlament fanden und die Staatsverschuldung weiter wächst.
Konkret bedeutet die aktuelle Situation eine Verteuerung und den Anstieg der Armut unter der Bevölkerung. Die Realeinkommen sinken, bei steigenden Lebenshaltungskosten, und die Zukunftsaussichten sind alles andere als rosig.
Ein Land, das so von den internationalen Wirtschaftsschwankungen abhängig ist, und keine großen Exportgüter hat, kann sich nicht aus eigenen Kräften erholen. Misswirtschaft, Korruption und Verschuldung tragen zur Demoralisierung bei.
Doch das ist eine Seite der Medaille, was Portugal in erster Linie braucht ist ein Paradigmenwechsel. Ein Umdenken, eine Neuorientierung, um die eigentliche Krise, neben der wirtschaftlichen, nämlich die der Werte und der Normen zu meistern.
Für uns als Missionare sind Schwierigkeiten und soziale Spannungen Möglichkeiten, um durch konkrete Mittel Hilfe und Anteilnahme anzubieten.
Eine erste Aktion wird in diesem Jahr am 16. Juli das „Encontro Vida“ – Festival of Life sein. Ein evangelistisches Straßenfest in Santiago für Jung und Alt mit vielen verschiedenen Aktivitäten wie Workshops, Gesundheitsvorsorge, Blutspende, Hindernisparcours, Kletterwand, Torwandschießen, Face painting, musikalischen Beiträgen und Hilfsdiensten.
Unser Ziel ist es, durch persönliche Begegnungen mit den Menschen in ihrem Alltag, Land und Leute für Jesus zu gewinnen. Z. B. ein junger Mann, der bei uns Hilfe. Aufgrund seiner Geschichte war er total niedergebeugt. Er wirkte wie am Boden zerstört, hat aber all seinen Mut zusammengenommen und um Hilfe gebeten.
Man konnte ihm die Angst, es könnte ihm noch Schlimmeres passieren, förmlich ab spüren.
Lange Gespräche und intensives Gebet brachten dann den Durchbruch. Gottes Geist hat ihn angerührt, befreit und wieder hergestellt. Nun kann er wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, weil er weiß, dass diese Hoffnung trägt.
Nach gut einem Jahr von Gottesdiensten und verschiedenen evangelistischen Aktivitäten in Santiago do Cacém, können wir rückwirkend sagen, das Jahr 2010 war ein Jahr von vielen neuen Eindrücken und Entdeckungen. Z.Zt. versammeln sich um die 12 Personen in unserer Hauskirche. Damit hat sich die Anzahl in gut einem Jahr verdoppelt.
Lasst uns gemeinsam beten, um praktische Wege in der Mission zu finden, den Menschen in ihrer geistlichen und materiellen Not durch Erbarmen und Mitgefühl zu begegnen, und das Werk des Herrn sich auch in diesem Jahr multipliziert.
Herzliche Grüße verbunden mit den besten Segenswünschen senden euch eure Missionare der Velberter Mission.
Karsten & Catarina Mantei
P.S.
Reinhören und raussuchen
Unter www.catkamantei.wordpress.com/Podecast könnt ihr drei der Missonsberichte und Predigt live miterleben.
[1] Söhne Mannheims, Power of the sound Disc1, Armageddon
[2] Matthäus 24:6-12